Combat Arnis

Direkt zum Seiteninhalt

Hauptmenü

Arnis Geschichte

Combat- Arnis, die Kunst der einfachen und außerordentlich wirkungsvollen  Selbstverteidigung

„....wie Anis? Das ist doch im Weihnachtsgebäck oder?" So oder so ähnlich lauten die Dialoge, wenn Übende der philippinischen Stockkampfkunst ihr Tun erklären möchten. Arnis (im Gegensatz zu dem Gebäck mit „r") kommt von dem spanischen Wort arneès was soviel wie Rüstung oder Harnisch bedeutet. Auf den Philippinen, die als kleine aber strategisch günstig gelegene Inselgruppe den kolonialen Begehrlichkeiten der Spanier später auch der Amerikaner trotzten, entstanden die Stockkampfkünste Arnis, Kali und Escrima. Im Jahre 1521 wurde der portugiesische Seefahrer Ferdinand Magellan, der spanische und christliche Besitzansprüche auf den Philippinen geltend machen wollte, vom ersten Arnis Großmeister Lapu-Lapu besiegt. Die mit Rattanstöcken und Lanzen bewaffneten Fischer unter der Führung Lapu-Lapus griffen die Spanier, die durch ihre schwere Rüstung und Musketen behindert waren, schon im Wasser an und vertrieben die Eroberer. Lapu-Lapu gilt seither als erster Freiheitskämpfer der Philippinen.

Von den Philippinen nach Süddeutschland  ?
Arnis wurde als neue Sportart in den 70er Jahren vom Freiburger Kampfkunstpionier Hans-D. Rauscher erstmals in Deutschland eingeführt. Im Rahmen seiner vielen Kampfkunst Studienreisen lernte er im NATO-Hauptquatier SHAPE in Belgien den Großmeister Cui Brocka 10. DAN/Antas kennen, der als erster in Europa Arnis unterrichtete. Der von ihm gelehrte Stil Combat- Arnis ist der älteste Arnis- Stil in Europa. Seit damals wurden von Hans-D. Rauscher und Cui Brocka europaweit unzählige Seminare durchgeführt.

Cui Brocka, selbst  philippinisch-chinesischer Abstammung wuchs in einer Kampfkunst-familie auf. Auf den Philippinen entwickelten sich die Kampfkünste vor allem in engen Familienkreisen weiter. Er schuf nach jahrelanger Forschung verschiedenster Kampfkünste das Combat- Arnis. Wobei er auch seine Kenntnisse in anderen Kampfkünsten und seine eigenen Erfahrungen als Ausbilder amerikanischer Spezialeinheiten, einfließen ließ. Er schuf eine Kunst, in der mit einem oder zwei ca. 70 cm langen Stöcken gegeneinander gekämpft wird.

Besondere Trainingsinhalte
Aufgebaut ist Combat- Arnis auf ein einfaches Grundbewegungsmuster und Trefferregionen am Körper, die durch Nummern gekennzeichnet sind. Geübt werden Wirbeltechniken zur Beherrschung der Stöcke, die durchaus artistische Elemente beinhalten. In den Partnerübungen werden festgelegte Angriffe, Blöcke und Konter trainiert, die dann im Freikampf zur Anwendung gelangen. Durch die Arbeit mit dem Stock oder der Machete wird die Zielgenauigkeit, Reaktion, Wahrnehmung und Rhythmusgefühl geschult. Das technische Repertoire ist dann aber noch lange nicht erschöpft. Man erlernt den „Gegner" zu entwaffnen, unbewaffnet einen bewaffneten „Gegner" zu bezwingen sowie Angriffe umzulenken. Zum Arnis Training gehören auch Anyos (festgelegte Bewegungsabfolgen) die später als Drills mit dem Partner geübt werden können.
Ein höherer DAN/ANTAS- Grad kennt zwischen 15 und 25 Combat- Arnis Anyos (Kata) mit ein oder zwei Stöcken bzw. Schwertern, und die entsprechenden Anwendungen. Einige fortgeschrittene Anyos umfassen bis zu 130 Techniken.

Stockkampfkunst als Selbstverteidigung wie geht das?
Die geistige und körperliche Selbstverteidigungsfähigkeit zu erreichen ist ein Ziel jeder Kampfkunst. Im Combat Arnis ist deshalb jede Technik mit oder ohne Waffe auszuführen. Die Arme werden dabei wie Stöcke betrachtet, die blocken, greifen, entwaffnen und angreifen. Besonderer Wert wird auf die Austauschbarkeit der Waffen gelegt. Denn natürlich hat eine Kampfkunst, die nur mit der jeweiligen Waffe ausgeführt werden kann ihren Sinn in der Selbstverteidigung verfehlt.



Cres Vasquez, Cui Brocka, Großmeister Estolloso, Großmeister Ernesto Presas und Roberto Presas.

Cres Vasquez, Cui Brocka und Roberto Presas während dem Training.

Großmeister Estolloso während dem Training mit Cui Brocka.

Cui Brocka während dem Training mit Großmeister Ernesto Presas.


Wer hat schon immer seinen Arnisstock dabei, wenn er angegriffen wird!  
Im Arnis Training wird deshalb ein Alltagsgegenstand z.B eine Tasche, ein Stift, eine Zeitung, ein Regenschirm, eine Fahrradpumpe, ein Buch oder ein Anorak gegen Stöcke ausgetauscht. Diese äußerst flexible Handhabung der Techniken macht Arnis in der Selbstverteidigung so effektiv. Denn mit einer Waffe ist es für jeden Menschen einfacher und effektiver sich gegen einen oder mehrere Gegner zu verteidigen unabhängig von Alter, Geschlecht oder Körpergröße.
Dies alles macht Combat- Arnis sicherlich auch interessant für alle die, die sich schon lange mit einer waffenlosen Kampfkunst beschäftigen. Denn im Combat- Arnis ist noch zusammen was in manch anderer „traditionellen Kampfkunst" schon lange verloren ging: Die Nutzung der waffenlosen- und der Waffentechniken.






Combat- Arnis wird in der DAKO durch viele hundert Meister und Trainer in zahlreichen Kampfkunstzentren in Deutschland unterrichtet. Auch im Rahmen von Bundeszentrallehrgängen ist eine Ausbildung vom Anfänger zum Meister, wie auch zum Arnis- Trainer möglich.


Termine und Informationen der DAKO dem deutschen Repräsentanten der IMAF unter
www.imaf-germany.de und Tel.: 07661/6730 nach 17:00 Uhr, FAX.:07661/99132


Text: Christian Kehl, Yvonne Maus

Zurück zum Seiteninhalt | Zurück zum Hauptmenü